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Mittwoch, 7. März 2018

Das Geheimnis der Eulerschen Formel

Hallo meine Büchermäuse,

zum Geburtstag habe ich von der lieben Sabrina, die einen momentan ruhenden Youtube-Kanal über Bücher hat, dieses Buch bekommen. Dazu gabe es auch noch The Amazing Book is not on Fire, weil wir im Juni Dan und Phil zusammen live sehen werden. Ich freu mich schon so darauf und habe mich mega über das Päckchen gefreut. Heute geht es aber erstmal um diesen japanischen Roman, sie ist nämlich auch großer Japan-Fan.

Die Fakten:
  • Autor: Yoko Ogawa
  • Titel: Das Geheimnis der Eulerschen Formel (Original: Hakase no Aishita Sushiki)
  • Übersetzung: Sabine Mangold
  • Verlag: Aufbau Verlag
  • Erschienen: 2017
  • Seiten: 250
  • Preis: 9,99 Euro
  • Klappentext: "Seit einem Unfall währt das Gedächtnis eines Professors nicht länger als achtzig Minuten. Dann gewinnt eine neue Haushälterin sein Vertrauen. Über die faszinierende Welt der Mathematik kommen sie einander näher, und mit jeder neuen Gleichung, jedem neuen Zahlenrätsel entstehen zwischen ihnen Bande, die stärker sind als der Verlust der Erinnerung. Bis die Schwägerin des Professors dem ein Ende setzt..."

Zur Handlung: Unsere Protagonistin (die bestimmt einen Namen hat, aber da in der 1. Person erzählt wird, habe ich ihn nich präsent) beginnt eine neue Stelle als Haushälterin. Sie ist skeptisch, da der Mann, für den sie arbeiten soll, schon viele vorangegangene Haushälterinnen vergrault hat. Aber so einfach wird sie es ihm nicht machen. Das Problem: Der Professor hat nur ein Gedächtnis von 80 Minuten. Jeden Morgen muss sie sich ihm neu vorstellen.

Doch eines Tages erfährt der Professor, dass sie einen Sohn hat. Vehement besteht er darauf, dass ihr Sohn nach der Schule zum Haus des Professors kommt, damit er nicht die ganze Zeit allein ist. Er tauft ihn Root. Im Hause des Professors dreht sich derweil alles im Zahlen. Damit wird auch das Interesse von Root und seiner Mutter an der Mathematik entdeckt.

Es ist sehr schwer zu beschreiben, worum es in diesem Roman geht. Einerseits haben wir die Zahlen. Sie stehen im Mittelpunkt, da sich darüber die verschiedenen Charaktere finden. Die eulersche Formel, die dem Ganzen den Titel gibt, kann am Ende sogar den Grundkonflikt lösen. Dabei erfahren wir viele interessante Fakten über Zahlen. Ich fand das interessant und eine ganz eigene Heransgehensweise und es hat Spaß gemacht, so die Geschichte zu entdecken.

Dann geht es natürlich um den Professor, der durch seinen Unfall Schäden am Gehirn erlitten hat. Er lebt allein und zurückgezogen. Er löst lediglich mathematische Rätsel, die von Fachzeitschriften als Preisausschreibungen herausgegeben werden. Für ihn ist die Mathematik nur nicht etwas mit Zahlen, sondern etwas künstlerisches, fast schon lyrisches, und er erklärt, dass es nicht nur um Lösungen an sich geht, sondern darum, dass diese Lösungen auch eine Schönheit besitzen. Er gewinnt die Preise fast immer.

Doch es geht auch um Root und seine Mutter. Sie ist bei einer alleinerziehenden Mutter aufgewachsen, und ist nun wiederum alleinerziehend für ihren Sohn. Der Vater von Root wollte das Kind nicht anerkennen und konnte so ungehindert Karriere machen. Sie steht dagegen allein da und kämpft als Haushälterin ums Überleben. Sie muss Root viel allein lassen durch die Arbeit, aber der Professor durchbricht schließlich diesen Kreislauf und nimmt Root quasi mit bei sich auf. 

Letztlich geht es dann sogar noch um Baseball. Das hatte ich so nicht kommen sehen, aber auch hier war die Herangehensweise so einzigartig, dass es sich wunderbar eingefügt hat in die Geschichte. Auch dieser Sport führt dazu, dass sich diese drei so ungleichen Charaktere näher kommen, Gemeinsamkeiten finden und irgendwie dadurch zusammenfinden. Ich fand das einen interessanten Aspekt.

Durch die thematische Vielfalt muss die Autorin auch echt viel Ahnung haben. Ich kenne mich aber weder mit japanischem Baseball noch mit Mathematik umfassend auf. Ich habe aber bewundert, wie das alles zusammengeflochten wird. So interessiert sich der Professor vor allem aufgrund der Zahlen für Baseball, Statistiken, Rückennummern, all sowas. Aber durch Spielerwechsel und ähnliches wird Baseball auch zum Katalysator für Probleme, denn dem Professor ist nicht bewusst, wie viele Jahre er schon vergessen hat, und die Diskrepanz wird immer größer.

Alles in allem ist dies ein spannendes Buch, wundervoll geschrieben und mit interessanten Themen und Ansätzen. Es passiert jetzt nicht unbedingt viel Action, aber der Schreibstil hat mich in den Bann gezogen und der Einbezug der Mathematik macht dieses Buch in meinen Augen sehr einzigartig. Auch das Ende hat mir gut gefallen, es war gefühlvoll und nichts an dem Buch wirkt sehr überzogen. Es scheint wie aus dem Leben gegriffen. 

Habt ihr das Buch gelesen oder vielleicht andere Titel der Autorin?

Bis bald,
Eure Kitty Retro






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