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Freitag, 13. Januar 2017

[Filmkritik] Arrival

Hallo meine Freitagsfilmfreunde,

nachdem die Golden Globes vergeben sind, nähern wir uns den Oscars immer weiter. Dementsprechend kommen gerade eine Menge spannende Filme im Kino. Einen davon muss ich euch heute unbedingt vorstellen. Ich habe mich wahnsinnig darauf gefreut, mal einen Film zu sehen, der mit der Aliens-auf-der-Erde-Thematik realistischer und mal ganz anders umgeht.

Zur Handlung: Louise ist Sprachwissenschaftlerin. Eines Tages kommt sie in die Uni, um eine Vorlesung zu halten, aber kaum ein Student ist da. Die, die da sind, bekommen ohne Ende SMS und Nachrichten und bitten sie schließlich die News einzuschalten. Dort sieht Louise dann, dass seltsame "Muscheln" an 12 Stellen auf der Erde entdeckt wurden.

Einige Zeit später steht Colonel Weber vor ihrer Tür und bittet sie, seltsame Klick-Geräusche zu übersetzen. Louise sagt ihm, dass sie dies nicht aus der Ferne kann. Weber will sich aber nicht darauf einlassen und geht. Er will einen anderen Wissenschaftler fragen. In derselben Nacht taucht er mit einem Hubschrauber bei Louise auf, um sie mitzunehmen. 

Dieser Film hat mich auf so vielen Ebenen abgeholt. Zunächst ist da der Fakt, dass Louise eine Frau ist - und die Hauptrolle in diesem Science-Fiction-Film übernimmt. Sie ist eine starke Figur, die zwar an der einen oder anderen Stelle stolpert, aber generell nur wenig Hilfe von den Männern um sie herum braucht. Stattdessen hat sie gleich eine ganz besondere Bindung zu den Aliens. 

Und noch mehr, nicht nur eine Frau, Louise ist auch noch Geisteswissenschaftlerin. Da ich selbst Sozialwissenschaftlerin bin und mich oft damit konfrontiert sehe, dass unsere Arbeit in einer kapitalistischen Gesellschaft marginalisiert wird, hat mich das einfach umgehauen. Denn ehrlich, wenn Aliens hier landen, klar brauchen wir jemand, der ihre Sprache erforschen kann. Schön wird auch diese Geisteswissenschaft gegen das Forschungsinteresse eines theoretischen Physikers ausgespielt. Der Teil hat mich einfach begeistert. :D

Aber was am überzeugendsten an Arrival ist: Er ist von vorn bis hinten, oben bis unten, gänzlich durchdacht. Man sitzt am Ende im Kino und denkt sich: wow, alles macht Sinn. Und der Film regt auf ganz eigene Weise zum Denken an. Auch sieht man das Ende nicht schon ab der Hälfte kommen, sondern es gibt einige Mind-Fuck-Momente. Und wenn man etwas seltsam ist wie ich, dann kann man sich am Ende die Augen ausweinen, denn eigentlich geht es in dem Film gar nicht so richtig um Aliens.

Wie mit jedem Alien-auf-der-Erde-Film geht es am Ende nämlich um Menschen. Und ich denke, da kann der Film statt Action mit interessanten Denkanstößen punkten. Nichtsdestotrotz sehen die Aliens und ihre Sprache optisch einfach gigantisch aus. Der Film ist für die Kinoleinwand gemacht, wird aber auch prompt in unser DVD-Fach wandern. Obwohl mein Freund sich nicht die Augen ausgeweint hat, hat der Film ihm richtig gut gefallen.

Ich denke, wer Interstellar mag, wer Geisteswissenschaftler ist oder eine Frau, wer gern über Aliens nachdenkt und wie Menschen auf die reagieren würden, wer SciFi mag und das theoretische Konstrukt Zeit, der wird diesen Film lieben.

Was sagt ihr dazu? Wart ihr ähnlich begeistert?

Bis bald,
Eure Kitty Retro

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