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Samstag, 27. Juni 2015

[Filmkritik] Frau Ella

Hallo zusammen,

heute mal zu einem irgendwie etwas anderem Film. Es handelt sich wieder um eine Komödie, für mich hat es aber definitiv auch einen Funken Drama. Diese 2013 erschienene deutsche Produktion geht 105 Minuten und basiert auf einem Roman von 2009 von Florian Beckerhoffs.

Matthias Schweighöfer spielt hier den Sascha, dieser Name passt absolut nicht zu ihm das musste nur mal gesagt werden.
Sascha hat ein Problem, denn er fährt Taxi, ist an seinem Medizinstudium gescheitert und hat eine schwangere Irgendwie-Freundin. Ja das waren dann wohl doch mehrere Probleme. Das macht ihn jedenfalls so wütend, dass er wie ein Irrer in seinem Taxi fährt und natürlich einen Unfall baut. Jetzt kommt es nicht zu dieser, waaaah er sitzt ab nun im Rollstuhl-Wendung, nein, es geht ihm soweit ganz gut. Im Krankenhaus hat er ganz andere Probleme, denn er muss sein Zimmer mit einer älteren Dame teilen und das passt ihm so gar nicht. Nützt alles nichts.
Das gute für die ältere Dame ist, dass er sie davon abbringt sich operieren zu lassen, denn das würde sie wahrscheinlich nicht durchstehen. Wie tut er das? Ja ganz klar, er entführt sie.
Es beginnt dann für die beiden und seinen sehr guten Kumpel eine kleine Reise.

Alles in allem haben wir es hier mit einem Film zu tun, der den Blick mal auf etwas anderes als Liebesschnulzen lenken möchte, was ich sehr gut finde. Deswegen war für mich die kleine Liebesgeschichte am Rand von Sascha und seiner Freundin völlig überflüssig und fehl am Platz.

Frau Ella wird von Ruth Maria Kubitschek verkörpert und ist so eine ganz bezaubernde Oma. Sie erweckt einen hilflosen und ein bisschen verdrehten Eindruck, ist aber in ihrem Handeln so schön berechnend und alles andere als hilflos ;) So wie die Omis uns allen das gern mal vorspielen, damit wir selbstständig lernen können. Die Figur ist sehr schön ausgearbeitet und war genau so, wie ich es mir erhofft hatte.

Sascha hat so dieses typische Helfersyndrom und vergisst dabei sein eigenes Leben völlig. In Kombination mit seinem wankelmütigem Gemüt ist das natürlich so eine Sache. Für mich ist die Rolle ehrlich nicht optimal besetzt. Vermutlich hätte ich getauscht und August Diehl den Sascha spielen lassen, anstatt seinen besten Freund den Klaus.

Der Film ist außerdem sehr bodenständig und einfach gehalten. Mit den ganzen älteren Gegenständen und der irgendwie auch von früher wirkenden Umgebung unterstreicht er die Atmosphäre perfekt. Es ist eben alles so ein bisschen nostalgisch.

Empfehlen möchte ich den Film jedem, der seine Großeltern gerne hat und weiß, was man von älteren Menschen alles tolles lernen kann,

eure Blue Diamond.

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