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Freitag, 20. Juni 2014

[Filmkritik] Her

Hallo meine Freitagsfilmfreunde,

heute möchte ich euch von einem Film erzählen, auf den ich mich sehr gefreut habe. Her hat einen ganz eigenen Stil, das sieht man schon im Trailer. Die Geschichte ist irgendwie einzigartig und die Besetzung ist wirklich vielversprechend. Diesen Film wollte ich auf jeden Fall sehen und heute möchte ich berichten, wie es ausgegangen ist.

Zur Handlung: Theodore ist nach der Trennung von seiner Frau eher zurückgezogen und leicht depressiv. Dennoch entscheidet er sich, ein neues Betriebssystem zu kaufen. Da die Handlung in der Zukunft spielt, hat dieses Betriebssystem eine eigene Persönlichkeit. Es nennt sich selbst Samantha und kommuniziert mit Theodore wie mit einem Menschen. Die beiden bilden schnell eine Freundschaft und nach einem furchtbaren Date verliebt sich Theodore in sein Betriebssystem.

Allerdings wirft das natürlich einige Fragen und Probleme auf, denn die beiden stammen definitiv aus verschiedenen Welten. Und es liegt in Samanthas Natur, sich immer weiterzuentwickeln, während Theodore eher damit kämpft, ob die Umwelt diese Beziehung akzeptieren würde. Letztenendes geht es irgendwie auch darum, dass Theodore sich wieder selbst kennen lernt und zu sich zurückfindet.

Es ist sehr schwer, bei diesem Film eine Handlung zusammenzufassen. Er verläuft meiner Meinung nach nicht in den gewohnten Bahnen, die wir aus Hollywood kennen. Stattdessen ist es ein sehr künstlerischer Film, der sich mit vielen Fragen beschäftigt. Ich finde das Grundszenario sehr gut und interessant. Auf der anderen Seite ist dieser Film wirklich nur für Leute geeignet, die damit etwas anfangen können.

Während des ganzen Films kommt eigentlich kaum Spannung auf. Es geht viel um Gefühle, um Dialoge und um Ausdruck, weniger um irgendwelche Action oder was auch immer. Dabei erlebt man in diesem Film ein ständiges Auf und Ab. Es fällt schwer, sich in Theodore hineinzuversetzen, weil er definitiv kein Ottonormalmensch ist. Deswegen ist man sehr stark auf die Stimmung angewiesen, die der Film erzeugt.

Ich hatte ehrlich gehofft, dass der Film noch etwas dramatischer ist. Aber irgendwie war er dann doch auf eine komische Art und Weise distanziert. Ich weiß gar nicht, wie ich das ausdrücken soll. Hoffentlich wisst ihr, was ich meine. Man merkt die ganze Zeit, dass man einen Film schaut, man kann nicht wirklich darin versinken. Auch fühlt sich der Film sehr lang an, weil eben keine große Spannung und kaum Handlung entsteht. Der Film baut sich auch nicht zu einem großen Finale auf oder ähnliches. 

Dennoch ist Her ein sehr undurchschaubarer Film. Da er eben nicht mit Mainstreamfilmen zu vergleichen ist, weiß man auch nie, was als nächstes passiert. Das fand ich wirklich ansprechend. Die Besetzung ist wie erwartet grandios und schauspielerisch kann man da wirklich nicht meckern.

Alles in allem ist Her ein schwieriger Film, der sehr interessant und klug durchdacht ist, aber eine gewisse Kälte hat, sodass man schwer mitfühlen und -fiebern kann. Deswegen denke ich, dass er den meisten Menschen eher nicht zusagt. Es ist sicherlich auch schwierig, ihn mehr als einmal zu sehen... Zumindest habe ich dazu keine Lust. Dennoch kann ich nicht sagen, dass er mir nicht gefallen hat. Da muss sich sicher jeder eine eigene Meinung bilden.

Bis bald,

Eure Kitty Retro

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