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Sonntag, 29. Juni 2014

Die 5. Welle

Hallo ihr Lesebären,

bei so einem richtigen Sommergewitter gibt es doch nichts Schöneres als einen apokalyptischen Roman. In der 5. Welle taucht plötzlich ein fremdes Raumschiff auf, und danach ist nichts mehr, wie es vorher war. Ich hatte im Vorfeld viel Gutes über die 5. Welle gehört und möchte euch nun heute sagen, wie es mir tatsächlich gefallen hat. Zunächst aber die Fakten:
  • Autor: Rick Yancey
  • Titel: Die 5. Welle (Original: The 5th Wave)
  • Übersetzung: Thomas Bauer
  • Verlag: Wilhelm Goldmann Verlag
  • Veröffentlicht: 2013
  • Seiten: 478
  • Preis:16,99 Euro (gebunden)

Zur Handlung: Cassie ist 16, als das merkwürde Mutterschiff in der Umlaufbahn der Erde auftaucht. Zunächst geschieht nichts, doch eines Tages wird sämtliche Elektrizität lahm gelegt. Dies ist die erste Welle und mit ihr beginnt die Vernichtung der Menschheit. Es folgen 3 weitere Wellen, mit denen die Menschheit fast komplett ausgerottet wird. Doch Cassie ist noch da, und sie hat einen Grund, weiterzukämpfen: ihr kleiner Bruder. Der Gedanke an ihn hält sie am Leben, und es ist ihr einziges Ziel, ihn wiederzufinden. In einer Welt, in der man niemanden vertrauen kann, muss Cassie schließlich einsehen, dass sie es allein nicht schaffen kann.

Auf der anderen Seite werden in einem ehemaligen Militärstützpunkt Kinder gesammelt und zu Soldaten ausgebildet. Auch Ben findet sich dort wieder. Er war vor den Anderen mit Cassie in einer Klasse. Inzwischen hat er seine ganze Familie verloren und nur noch eine Antriebskraft: Rache. Und genau das verspricht ihm der Kommandant des Stützpunktes.

In der 5. Welle werden also gleich mehrere Handlungsstränge aufgemacht. Da es sich um eine Trilogie handelt, ist dies mehr eine Einführung. Im ersten Drittel des Buches wird vor allem Cassies Vorgeschichte erzählt. Im Mittelteil entstehen dann einige Längen, da einerseits die Ausbildung von Ben im Vordergrund steht, und Cassie verletzt ist und von einem rätselhaften, natürlich wahnsinnig gutaussehenden Typen gepflegt wird. Das Ende wird dann aber nochmal richtig spannend und macht Lust auf mehr.

Man sollte natürlich bei diesem Buch keine innovative oder tiefgründige Geschichte erwarten. Es ist eher eine Art Alienactionfilm in Buchform. Vor allem am Anfang und Ende überstürzen sich die Ereignisse und man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Dabei sind die Figuren teilweise ein bisschen anstrengend, vor allem im Mittelteil kam dann für mich doch einiges auf, was ich nicht so schön fand. Andererseits will man die ganze Zeit wissen, wie es denn nun weitergeht. Ich muss aber auch sagen, dass mich die Story an Bodysnatchers oder auch Seelen erinnert, wobei ich beide allerdings nicht gelesen habe (aber beide stehen noch auf meiner Wunschliste...).

Der Schreibstil dieses Buch ist sehr bildlich, sodass man sich das Geschehen immer gut vorstellen kann. Die Stimmung, die kreiert wird, ist natürlich sehr passend. Vor allem am Anfang und Ende konnte sie mich richtig gefangen nehmen. Es ist eines dieser Bücher, welches man sich gut verfilmt vorstellen kann, weil man eigentlich beim Lesen schon einen kleinen Film im Kopf schaut. Das hat mir wirklich gut gefallen. Auch die Übersetzung war gut, mir sind kaum Fehler aufgefallen. Und an dieser Stelle muss ich auch noch einfügen, dass das Buch optisch einfach wunderschön ist. Das Cover finde ich mehr als ansprechend, und das Buch hat wirklich eine gute Qualität. Deswegen finde ich den Preis für ein Hardcover auch okay.

Ein bisschen anstrengend sind die vielen Wechsel der Perspektive: Zunächst erzählt Cassie, dann aber auch ihr Bruder, Ben oder ein anonymer Silencer in der Ich-Form. Das kann mitunter zu Verwirrung führen. Meist merkt man dann schnell, in welchem Kopf man quasi gerade sitzt. Wer mit sowas aber Probleme hat, sollte es im Hinterkopf behalten. Gegen Ende führen die verschiedenen Handlungsstränge dann zusammen, was es für den Leser dann einfacher macht, alles in eine zeitliche Ordnung zu bringen. 

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen und ich freue mich auf die Fortsetzung. Mir fällt es zwar mitunter schwer, mich in eine 16jährige hineinzuversetzen, aber viele Momente haben mich auch zum Schmunzeln gebracht. Ich denke, das Buch ist wirklich schön, wenn man mit dem Genre etwas anfangen kann. Die Aliens sind ganz gut gedacht und ich bin gespannt, in welche Richtung sich das alles entwickelt. Einige Dinge sind vorhersehbar, andere sind jedoch sehr interessant und man durchschaut nicht von Anfang an alles. Das Ende ist jedoch auch auf eine gewisse Weise geschlossen, sodass man die Zeit zum Release des nächsten Bandes gut überstehen kann. 

Ich hoffe, euch hat das interessiert. Bis bald,

Eure Kitty Retro


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