Diesen Blog durchsuchen

Freitag, 21. März 2014

[Filmkritik] Die Bücherdiebin

Hallo meine Filmfreunde,

heute endlich erzähle ich euch, wie mir der Film zur Bücherdiebin gefallen hat. Das Buch hatte mich ja nicht so sehr begeistert, das hatte ich letzte Woche schon gestanden. Ich hatte aber wirklich gehofft, dass der Film mich mehr berühren kann, weil sich manche Dinge einfach noch einmal anders anfühlen, wenn man sie sieht. Außerdem kann ein Film über einen unpassenden Schreibstil hinwegtäuschen...

Zur Handlung: Liesel Meminger wird von ihrer Mutter an Pflegeeltern gegeben, da dieses Kommunistin ist und vor Hitler fliehen muss. Liesels Bruder stirbt auf dem Weg zu diesen Pflegeeltern, sodass Liesel ihr neues Leben ganz allein beginnen muss. Allerdings findet Liesel schnell Freunde, die alle ein bisschen seltsam sind, die Liesel aber gerade deswegen so liebt. Hier unterscheiden sich die Charaktere nicht vom Buch: wir haben den Pflegevater Hans, den Schulfreund Rudi, die Frau des Bürgermeisters und natürlich den Juden Max.

Auch im Film geht es um Liesels Liebe zu Bücher, die sie stiehlt, beziehungsweise sich borgt. Allerdings kann sie anfangs nicht lesen, und sie muss es erst mit ihrem Pflegevater lernen. Dann aber gelingt es ihr, damit den Menschen, die sie liebt zu helfen, ihnen Stärke zu schenken, sie wieder gesund zu machen. Doch am Ende lebt Liesel in einer schrecklichen Zeit, in der die schrecklichsten Dinge passieren.

Ich liebe Filme über den zweiten Weltkrieg, ich liebe die Kulissen und Kostüme. So war ich auch von diesem Film nicht enttäuscht. Das Setting ist wirklich schön. Wenn man Wiki glauben darf, ist das meiste davon übrigens in Babelsberg gedreht worden, was man ja als Deutsche prinzipiell unterstützen sollte. Teile sind wohl auch in Görlitz entstanden, was ich lustig finde, da es ja eigentlich eine bayrische Stadt sein soll. Es wird wohl aber im Kino niemand bemerken. Dennoch waren diese Punkte wirklich toll.

Auch die Filmmusik hat mir sehr gut gefallen. Sie war berechtigt für einige Preise nominiert. Allerdings hatte ich in manchen Momenten das Gefühl, dass der Film mit der Musik gar nicht mithalten konnte. Und damit kommen wir jetzt zu den negativen Punkten: Leider konnte auch der Film die für mich etwas banale Geschichte nicht retten. Selbst die berührendsten Momente haben in mir Heulsuse keine Träne gelockert. Einerseits lag das irgendwie daran, dass man es den Darstellern nicht abkauft. Ich zumindest nicht. Da waren keine Gefühle. Andererseits sind manche Momente einfach so absurd, vor allem das Ende, dass man sich eher darüber wundert, als groß etwas zu fühlen.

Ich bin ja sehr verliebt in Geoffrey Rush, sowohl in den Fluch der Karibik-Teilen, als auch in Quills, einem meiner Lieblingsfilme, ist er einfach nur toll und super und ich habe mich so auf ihn gefreut. Leider konnte auch er in diesem Film nun nicht zeigen, was er eigentlich kann. Und das hat mich doch ein bisschen gewundert.

Was mich dann irgendwie noch massiv gestört hat, hat etwas mit den Wörtern zu tun. Darum geht es ja eigentlich irgendwie: Liesel lernt lesen und schreiben. Warum sind aber in einem Film, der so offensichtlich in Deutschland spielt (einige Szenen war mir da ein bisschen zu viel Zaunspfahl... ich meine, in welchem Film kommen so viele inzwischen verbotene Lieder vor?), alle Wörter auf Englisch? Zumal der Film auch noch auf deutschem Boden gedreht wurde. Und wer das jetzt ein bisschen krümelkackerisch findet: ich bin mir sogar sehr sicher, dass Liesel ein Wort auf Deutsch sagt, und dann aber das Englische schreibt. Zumindest sah die Mundbewegung für mich nicht nach Jellyfish aus...

Letzter kleiner Mangel, den ich öfter gehört habe: die Effekte am Ende sehen ein bisschen billig aus... Alles in allem nun ist der Film vermutlich eine gute Verfilmung eines Buches, welches mir nicht gefallen hat. Auch der Film konnte mich nicht fesseln oder berühren, was ich komisch finde, da ich eigentlich bei jedem Film weinen kann. Die Darsteller haben sicherlich nicht alles gezeigt, was in ihnen steckt. Ich finde es toll, dass ein Film, der wohl in Deutschland gedreht wurde (laut Wiki) und in dem man viele deutsche Schauspieler sehen kann, doch so viel Aufmerksamkeit in den USA bekommen hat (zumindest unter denen, die das Buch lieben), aber auf der anderen Seite hätte man doch einiges besser machen können.

So ist der Film für mich das Kinogeld nicht wert gewesen. Wie denkt ihr darüber? Habt ihr Buch und/oder Film genossen? 

Bis bald,

Eure Kitty Retro

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen