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Freitag, 7. Februar 2014

[Filmkritik] Der Medicus

Hallo ihr Lieben, 

dieser Post kommt vermutlich sehr spät, da ich das Buch noch zu Ende lesen und beides zusammen veröffentlichen möchte. Ich hatte das Buch ja zu Weihnachten als Wichtelgeschenk bekommen und sofort angefangen, aber 800 Seiten lese ich nicht in 3 Tage (für gewöhnlich...). Deswegen wird das ein wenig eine ungewöhnliche Filmkritik, da ich inzwischen etwa 550 Seiten von 800 gelesen habe, aber nun zwischendrin den Film sah. Nur zur Erklärung. Der finale Vergleich wird dann in der Buchkritik zu finden sein. :)

Zur Handlung: Rob Cole ist ein Waisenkind, welches seine Mutter an die geheimnisvolle Seitenkrankheit verliert, die kein Bader in England heilen kann. Um nicht zu verhungern, folgt er dem Bader, der seine Mutter nicht retten konnte, und kann schließlich sein Lehrling werden. Doch bald merkt er, dass sie nicht alles heilen können. Als ein Jude dem Bader den grauen Star sticht, erfährt Rob von der Medizinschule in Isfahan, die allerdings für Christen in einer verbotenen Region, Persien, liegt.


Trotz der Unmöglichkeit will Rob es jedoch versuchen, und er überquert das Mittelmeer und macht sich dann als Jude verkleidet auf nach Isfahan. Auf der Reise trifft er die schöne Rebecca, verliert sie jedoch in einem Sandsturm. Als er endlich in Isfahan ankommt, wird er jedoch an der Madrassa, der berühmten Schule, an der Ibn Sina unterrichtet, nicht angenommen, da er weder reich ist noch Empfehlungsschreiben bei sich trägt. Ist er umsonst die weite Reise angetreten?


Die Handlung ist, und damit hatte ich von Anfang an gerechnet, ganz anders als im Buch. Figuren halten sich nur mäßig an die Buchvorlage, vor allem bei Rebecca und Karim. Auch die Geschehnisse werden ganz anders berichtet, vieles stark verkürzt oder weggelassen. Ist das schlimm? Ich muss ehrlich sein, ich war skeptisch, aber ich fand es am Ende nicht schlimm.


Der Film schafft es, auf seine 150 Minuten nicht langweilig zu werden und seine eigene Geschichte zu erzählen. Er ist in sich logisch und geschlossen. An vielen Stellen dienen die Änderungen, um ein bisschen mehr Witz in diese sehr ernste Geschichte zu bringen, was im Kino durchaus wirkt und den Film runder macht. An wenigen Stellen wurde etwas so herausgelassen, dass man sich daran gestört hätte. Das erkenne ich immer gut an meinem Freund, der das Buch nicht kennt. So hat er mich beispielsweise gefragt, was denn mit Robs Vater sei, der im Film nicht vorkommt. Außerdem war er etwas überrascht, wie schnell Rob dann erwachsen war. 


Schauspielerisch ist vor allem natürlich Ben Kingsley zu erwähnen, der den Film doch zu einem großen Teil ausmacht. Ich liebe ihn, und als ich sah, dass er mitspielt, wurde der Film erst richtig interessant für mich. Den Bildern und Landschaften, eigentlich allem, merkt man kaum an, dass es sich hier nicht um eine Hollywood-Produktion handelt. Das habe ich als sehr positiv empfunden. 


Zuletzt möchte ich auch die Musik lobend erwähnen, die mir wirklich gut gefallen hat. Ich habe eh eine große Liebe zu Arabischem, Essen, Musik und was es sonst so gibt. Deswegen war ich vom Film überzeugt. Er ist vielleicht nicht für jeden, aber er ist definitiv einen Blick wert, wenn ihr so etwas mögt.


Alles in allem hat mir der Film gefallen. Es ist mal etwas anderes als der andere Schrutz, der so im Kino läuft. Die Abweichungen vom Buch waren gut durchdacht und geben dem Film einen eigenen Flair, was durchaus gut ist. Er hat sich für mich auch nicht lang angefühlt, sondern es ist immer genug passiert, um mein Interesse zu halten. :) Ich würde diesen Film weiterempfehlen.

Habt ihr ihn gesehen? Das Buch gelesen? Interessiert euch eine solche Thematik überhaupt oder liest man heute nur noch Romantisies?

Bis bald,

Eure Kitty Retro


- Dieser Film ist Teil meiner Buchverfilmungschallenge. -

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