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Mittwoch, 2. Oktober 2013

Der menschliche Makel



Hallo meine Lieblingsleser,



endlich habe ich es geschafft, dieses Buch zu beenden. Es lag eigentlich viel zu lang auf meinem Nachttisch, was einfach mit der Uni zu tun hatte. Ich habe dieses Buch für die Buchverfilmungschallenge gewählt, da ich den Film geliebt habe und das Buch unbedingt lesen wollte. Deswegen werde ich euch demnächst auch noch den Film hier auf dem Blog vorstellen. Hier findet ihr noch einmal den Klappentext.



Zunächst natürlich die Daten:

  • Autor: Philip Roth
  • Titel: Der menschliche Makel (Original: The Human Stain)
  • Erschienen: 2003
  • Verlag: Rowohlt Taschenbuch
  • Seiten: 399
  • Preis: 9,99 Euro



Zur Handlung: Das Buch wird erzählt von einem Schriftsteller im höheren Alter, der sich für ein zurückgezogenes Leben entschieden hat, weil ihm die Menschen und ihre Probleme irgendwie fremd geworden sind. In diese Einsamkeit stürzt sich der Collegeprofessor Coleman Silk hinein, der gerade seine Frau verloren hat und dies auf das College schiebt, welches ihn gerade des Rassismus wegen gelyncht hat. Er bittet den Schriftsteller nun, seine Geschichte aufzuschreiben, weil er selbst es nicht kann. Obwohl dies nicht geschieht, werden die beiden Freunde und so erzählt das Buch schließlich doch die Geschichte von Coleman Silk, allerdings nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte.



Hauptsächlich begleitet man ihn durch die letzten beiden Jahre seines Lebens, in denen er sich noch einmal verliebt und damit das angesehene Leben als ehemaliger Professor ein für alle Mal aufgibt. Doch auch andere Personen spielen eine wichtige Rolle, seine Geliebte, ihr Exmann, und noch weitere Charaktere. Von allen erhält man einen recht detailierten Bericht, sodass das Buch am Ende einerseits eine beeindruckende Geschichte über einen beeindruckenden Mann erzählt und andererseits einen umfassenden Blick auf das Amerika zwischen den 40er und 90er Jahren wirft.



Ich möchte damit gleich zu Anfang betonen, dass dieses Buch nichts für jedermann ist. Es ist nicht sonderlich spannend wie ein Thriller oder eine Actiongeschichte, es ist auch nicht kitschig wie ein Liebesroman. Es erzählt vom Leben, eigentlich sogar von verschiedenen Leben, die zwar alle besonders, aber eben doch irgendwie real sind. Und ich denke, es wird sich auch nicht jeder mit den Hauptcharakteren identifizieren können.



Dieses Buch ist allerdings einfach schön. Ich mochte die Art, in der es geschrieben ist. Man wartet nicht die ganze Zeit auf einen Höhepunkt, sondern man schaut aus den verschiedensten Blickwinkeln auf die letzten Tage eines alten Mannes, eigentlich auf sein ganzes außergewöhnliches Leben. Ich finde es sehr kunstvoll gemacht, wie hier aus den verschiedensten Richtungen argumentiert wird, wie es am Ende zu dem Ende kommt. Und selbst wenn man denkt, man weiß inzwischen alles, so findet sich auf der nächsten Seite doch noch ein weiteres Puzzle-Teil.



Alles in allem ist dieses Buch so faszinierend, weil es so realistisch daherkommt. Es ist keine Hollywood-Geschichte, sondern sie ist tief, stimmt einen nachdenklich und sie ist rund und irgendwie vollendet. Gerade deswegen ist sie nichts für die breite Masse, sondern für Leser, die mit diesem Genre auch tatsächlich etwas anfangen können. Ab und an zieht sich die Geschichte ein wenig, und nicht alles, was man liest, ist schön.



Ich hoffe, es fühlen sich nun doch ein paar Leute ermutigt, dieses Buch mal in die Hand zu nehmen. Mein Tipp ist aber, das verrate ich jetzt  schon, den Film anzuschauen, wenn einen ein solch dickes Buch vielleicht abschreckt. ;)



Bis bald,



Eure Kitty Retro 



Meine Bewertung:



- Dieses Buch ist Teil meiner Buchverfilmungschallenge und der Um die Welt-Challenge für das Land USA. -

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