Diesen Blog durchsuchen

Sonntag, 30. Juni 2013

Don Karlos

Hallo und einen schönen Sonntag,

wir schreiten mit großen Schritten voran, nicht nur Richtung Ferien, sondern auch Richtung vorläufiges Ende der Schullitartur. Dieses Werk trägt eigentlich den vollständigen Namen "Don Karlos, Infant von Spanien" aber wie das in der Schule nun mal so ist, reicht ein kurzer Titel aus. Dieses Werk ist sehr geschichtslastig, da es die Zeit des 80jährigen Krieges in Spanien betrachtet.

Fakten:

  • Autor:Friedrich Schiller
  • 1787 erschienen
  • Drama
  • Studienkreis Edition
Auch dieses Werk teilt sich wieder in Akte auf, allerdings, da es auch ein Gedicht ist, möchte ich heute die Handlung im Ganzen wiedergeben und nicht aufteilen.
Wer ist Don Karlos eigentlich? Ja das ist der Sohn des spanischen Königs Philipp II. (war König von 1556 - 1598). Daraus lässt sich natürlich schließen, dass Don Karlos eines Tages in die Fußstapfen seines Vaters treten soll. Allerdings hat er keinerlei Interesse mehr an all diesem politischen Geschehen, seit er sich unsterblich in Elisabeth von Valois verliebt hat. Ungünstig nur, dass diese bereits mit seinem Vater verheiratet ist. Ziemlich verzwickte Sache, noch dazu, wo Don Karlos doch zuerst mit Elisabeth verlobt war.
Dank seinem Freund dem Marquis von Posa kommt es zu einem heimlichen Treffen, wo Elisabeth ihm klar macht, sie lebe nun für Land und König und er solle sich seinen Aufgaben als Prinz zu wenden. Das möchte er schließlich auch, doch da sein Vater ihn für inkompetent hält, besetzt dieser die Stelle des Statthalters in Flandern mit dem Herzog von Alba.
Als gäbe es noch nicht genug Liebesdrama erhält Don Karlos einen Liebesbrief. Er denkt dieser sei von Elisabeth, eigentlich ist er jedoch von der Prinzessin von Eboli. Die widerum hat ein Verhältnis mit König Philipp und soll, damit das ganze nicht auffliegt, mit dem Grafen von Silva verheiratet werden. Falls ihr durcheinander kommt, malt es euch am besten mal auf ;)
Don Karlos will den Brief nun Elisabeth zeigen, um ihre Liebe zurück zu erlangen. Doch Eboli ist natürlich gekränkt, ist sie doch nur Gespielin aller und will sich rächen. Das kommt dem Herzog von Alba und Pater Domingo ganz gelegen. Jetzt wird die Sache noch verstrickter. Der König erfährt von den heimlichen Treffen zwischen Don Karlos und Elisabeth, außerdem, entsteht das Gerücht, die Tochter Elisabeths, sei nicht von ihm. Natürlich ist der König außer sich, allerdings weiß er auch nicht, wem am Hof er noch glauben kann. In dem Marquis von Posa glaubt er einen Vertrauten gefunden zu haben, doch arbeitet dieser heimlich mit Don Karlos und Elisabeth gegen König Philipp. Nachdem der König die Liebesbriefe Don Karlos und Elisabeth gefunden hat, erlässt er einen Haftbefehl gegen seinen Sohn. Marquis von Posa muss ihn daraufhin festnehmen, er opfert sich allerdings, damit Don Karlos wieder frei komme. Nützt alles nichts, denn der König und auch der Großinquisitor sind gegen eine Freilassung. Selbst das Volk demonstriert nun für eine Freilassung Don Karlos. Doch dieser hat sich längst in die Gemächer Elisabeths begeben, wird dort erwischt und schließlich der Inquisition übergeben.

Im ersten Moment weiß man nicht so richtig, was das alles denn jetzt mit dem Krieg zu tun hat. Dazu solltet ihr bedenken, dass der Kern, also die Königsfamilie, durch all diese Ereignisse völlig zerrütet ist, und auch das Volk nicht wirklich weiß, wer macht denn hier nun was und vor allem richtig. Freiheit und Toleranz, die Gegner eines jeden Krieges, ziehen sich durch das gesamte Werk, werden jedoch nie erreicht. Konventionen bestimmen alles und selbst wenn ein tugendhafter und vernünftiger wie der Marquis versucht einzuschreiten, kommt das nicht gegen die Verbohrtheit an.

Das alles ein bisschen verstrickt ist, kann aber auch gut sein, denn es macht das Werk auf eine Art wirklich spannend, trotz der Schreibweise.

Ich denke jedoch kaum einer wird es lesen, wenn er es nicht muss. Es ist einfach nicht nah genug an unserer Gesellschaft. Dennoch lohnt sich der Blick für die, die sich mit dem 16. Jahrhundert gern auseinandersetzen und natürlich für die, die Gedichte mögen,

eure Blue Diamond.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen