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Sonntag, 3. Februar 2013

Michael Kohlhaas

Hallo alle zusammen,

heute soll es um ein zeitgenösserisches Thema gehen, obwohl, kann man das überhaupt von all diesen Büchern behaupten?

Fakten:
  • Autor: Heinrich von Kleist
  • 1810 erschienen
  • Novelle
  • Hamburger Lesehefte Verlag, 35. Heft 
In diesem Werk von Kleist geht es um den Rosshändler Michael Kohlhaas, der von Grund auf ehrlich und gerecht ist. Er lebt in Brandenburg und ist auf dem Weg nach Sachsen um einige seiner besten Pferde zu verkaufen. Auf dem Weg soll er an einer Zollstelle auf einmal einen Passierschein vorlegen, den er aber nicht hat und deswegen vor dem Junker Wenzel von Tronka vorsprechen muss. In Dresden soll Kohlhaas diesen Schein besorgen können und muss als Pfand zwei seiner Pferde auf der Burg lassen, die er von einem seiner Knechte bewachen lassen will.
In Dresden erfährt Kohlhaas, dass die Forderung des Junkers völlig willkürlich getroffen war. Erbost verkauft er seine Pferde und geht zurück zur Burg. Dort findet er seine Pfandpferde völlig abgemagert vor, da sie vor den Pflug gespannt worden waren. Sein Knecht war verjagt worden.

An dieser Stelle beginnt der tatsächliche Konflikt der Geschichte. Im Buch wird nun weiterhin der Weg Kohlhaas durch die verschiedenen Instanzen der damaligen Zeit beschrieben. Vor dem Dresdner Gericht findet er kein Gehör, auch der Kurfürst von Brandenburg hilft ihm nicht. An dieser Stelle kommt seine Frau Lisbeth ins Spiel, doch die Schlosswachen in Berlin gehen gegen sie vor und kurze Zeit später stirbt sie.

Hier entwickelt sich Kohlhaas verständlicherweise vom rechtschaffenden Mann zum eisernen Rächer. Er hat nichts mehr zu verlieren, verkauft alles was er hat und zieht in den Krieg. Die Burg Tronkas brennt er nieder, doch der Junker selbst konnte fliehen.
Das Volk spaltet sich in zwei Lager und Kohlhaas hinterlässt ein schlimmes Feld der Zerstörung. In dieser Zeit lebte auch Martin Luther der von Kohlhaas verehrt wurde. Luther bezichtet ihn des Unrechts, woraufhin Kohlhaas sich ihm heimlich nähert und ihm seine Geschichte erzählt.

Dank Luthers Hilfe kann Kohlhaas nach Dresden kommen und eine Verhandlung gegen den Junker beginnt. Doch aufgrund vieler Scherereien und Unstimmigkeiten wird Kohlhaas zum Tode verurteilt. Natürlich muss zu dieser Zeit auch etwas Magie ins Spiel kommenden, doch die Geschichte mit der Zigeunerin ist nicht von großem Belang für das eigentlich aufgezeigte Unrecht.

Kohlhaas glaubt Gerechtigkeit erfahren zu haben, doch ich denke einige von euch werden anderer Meinung sein.

Ich finde es wirklich gelungen wie Kleist das Rechtsystem der damaligen Zeit darstellt. Man sieht natürlich eine Weiterentwicklung auch während dem Geschehen, dennoch kann man bis heute wohl kaum von Gerechtigkeit sprechen, wenn wir an das Rechtsystem denken.

Empfehlen kann ich das Buch jedem, der auf gehobene deutsche Texte abfährt. Es ist eher abenteuerlich und rational. Natürlich haben beinahe alle Geschichten eine Moral, doch sollte man hier nicht versuchen zu viel zwischen den Zeilen zu lesen.

Bei uns in Sachsen sind nun Winterferien und solltet ihr über die Ferien ein Buch haben, was ihr danach gelesen haben müsst, so lasst es mich doch bitte wissen, da lässt sich sicher was machen, auch wenn wir grad mitten in unseren Uniprüfungen stecken,

eure Blue Diamond.

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