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Donnerstag, 6. Oktober 2011

Kaltblütig


Hallo ihr Träumer,

heute soll es noch einmal um Kaltblütig gehen. Zuerst die Fakten, wie immer.

  • Krimi/Tatsachenroman
  • Autor: Truman Capote
  • Übersetzung: Kurt Heinrich Hansen
  • F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München
  • Bild Bestsellerbibliothek
  • Preis: 9,95 Euro (Taschenbuch), 22,80 Euro (gebunden)

Dieses Buch mag ein Klassiker sein, aber so viel Geld würde ich nicht für dieses Buch ausgeben. Ich habe 
es geschenkt bekommen, das ist auch schon eine ganze Weile her, aber da war es auf jeden Fall noch 
preiswerter.

Die Geschichte selbst ist sehr schauerlich, man kann sich kaum vorstellen, dass es all diese Menschen 
wirklich gegeben hat. Dennoch ist sie mit ihrer ganzen Brutalität so geschehen. Am Anfang leitet das 
Buch sehr langatmig ein mit einer detaillierten Beschreibung der Familie, die getötet werden wird, und 
deren Farm  und Angestellten, Freunden und Bekannten aus der kleinen Stadt in Kansas, in der sie lebt. 
Wäre ich nicht im Urlaub gewesen und hätte nichts anderes zu tun gehabt, hätte ich diesen ersten Teil 
nicht überstanden.

Der spannende Teil fängt erst dann an, wenn die Täter gefasst sind, also ab etwa Seite 220 (von 352). 
Dann nämlich wird erst beschrieben, welches Motiv die Täter hatten oder nicht hatten. Dann sieht man,
wer der wahre Mörder ist und wer nur als Beifahrer fungierte. Man kann außerdem beobachten, wie die 
Täter mit ihrer Todesstrafe fertig werden und wie auch der kleine Ort, in dem die Familie gelebt hatte, 
damit fertig wird.

Ich persönlich würde aufgrund des sehr ausgedehnten Anfangs dieses Buch nicht dringend 
weiterempfehlen. Es ist ein erschütternder Fall und das Ende ist grandios und lesenswert, aber die 
ersten 200 Seiten haben nicht viel damit zu tun, was das Buch laut Klappentext herausfinden soll. Es 
wird beschrieben, wie der Ort war, wie die Familie war, es wird beschrieben, wie die Leichen gefunden 
worden und die Polizei sich auf die Suche nach den Tätern begibt, wie diese versuchen zu fliehen und sich
dann immer mehr gegenseitig nerven, und dennoch einander nicht verlassen wollen, um sicher zu sein, 
wie Freunde und Verwandte den schweren Verlust mehr oder weniger gut vertragen. Doch all das sind 
Dinge, die keine 200 Seiten gebraucht hätten, da man sich vieles davon denken kann, vieles zu weit 
ausgedehnt wurde.

Nun noch kurz etwas allgemein zu diesem Buch, bevor ich meine abschließenden Bemerkungen
loswerden möchte. Da es sich um ein Buch der Bild Bestsellerbibliothek handelt, hatte ich nicht 
besonders viel Rechtschreibung erwartet, und habe sie auch nicht bekommen. Schon im Klappentext 
waren Fehler. Die Schrift ist sehr klein, die Seiten sehr dünn. Das Buch ist unterteilt in 5 Kapitel, bei 
350 Seiten ist jedes Kapitel also etwa 70 Seiten lang. Ich mag kürzere Kapitel lieber, ist aber allein 
meine Meinung.

Nun, abschließend also möchte ich sagen: Das Ziel dieses Buches hat mich fasziniert und meinen Nerv 
getroffen, der Fall ist außerordentlich verrückt und eines Buches definitiv würdig. Auch der Titel ist 
sehr passend. Wenn man nichts gegen langatmige Beschreibungen hat, sehr empfehlenswert. Wenn man 
jedoch auf jeder Seite Spannung erwartet, sollte man lieber ein anderes Buch zur Hand nehmen, denn 
nach wie vor handelt es sich eben auch um einen Tatsachenroman. Empfehlenswert für alle, die sich für 
Psyche und Bewältigungsmechanismen, sowie für ausgesprochene Blutrünstigkeit und ein bisschen 
Geschichte der Vereinigten Staaten (genauer des Strafrechts der USA) interessieren.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und bis bald,

Eure Kitty Retro



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